Verrücktes München

Öffentliche Termine

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Tag Datum Uhrzeit Führung Treffpunkt
Fr 18.10.24 15:00 Verrücktes München Bitte 0176-96 33 00 29 ab 11 Uhr anrufen



Inhalt der Führung

Folgen Sie uns zu besonders kuriosen, merkwürdigen oder verrückten Orten, Bauten und Geschichten! Warum wurde das Erzbischöfliche Palais ursprünglich für uneheliche Kinder von Kaiser und Erzbischof erbaut?

Auch hier gilt: Das meiste dieser Tour kennen auch Münchner nicht! Bitte unbedingt vorher telefonisch anmelden unter 0176 - 96 33 00 29!



Wissen Sie, wo König Ludwig II. eine Regenbogenmaschine installieren ließ? Die Stadt ist voller Kuriositäten und Ungereimtheiten, die man oft erst auf en zweiten Blick sieht. Bei diesem Rundgang erfahren Sie auch, wo Sie noch mit einem Paternoster-Aufzug fahren dürfen oder wo man begann, einen Atomreaktor in der Innenstadt zu bauen.

Öffentliche Uhren mit 3 Zeigern in München
Wir führen Sie zu zwei öffentlichen Uhren im Zentrum mit jeweils drei Zeigern. Was bedeuten die dritten Zeiger (nicht die Sekunde), die in beiden Fotos (oben) auf die 11 zeigen? Warum und wie wurde die eine der beiden Uhren auf den Protest der katholischen Kirche hin 1973 abgeändert?

Ludwig II. als junger und älterer König + Monogramm Die Regenbogenmaschine von Ludwig II.
König Ludwig II. hatte ein schlechtes Verhältnis zur Stadt München, weil diese ihm den Bau einer Semper-Oper verweigert hatte (ja, genau von d e m jenigen Gottfried Semper, der Teile seines Münchner Entwurfes später beim Burgtheater in Wien und dem Hoftheater in Dresden umsetzen sollte). Vielleicht auch, um sich zu revanchieren, baute Ludwig seine Schlösser fern der bayerischen Landeshauptstadt und machte sich in München rar und unbeliebt. Er zog sich bekanntlich immer mehr in seine künstlerisch inszenierten Fantasiewelten zurück, als König konnte er sich das ja auch leisten. Allerdings - wie wir heute wissen - nur solange, wie seine Staatsregierung die enormen Ausgaben für den Schlösserbau noch akzeptieren wollte - und ihr Geduldsfaden war begrenzt ... Gleichzeitig war Ludwig aber auch ein äußerst moderner Mensch seiner Zeit, begeistert von neuester Technik - schließlich lebte er ja in der Hochzeit der Industrialisierung mit all ihren Erfindungen. Beide Neigungen vereinigte er dann bei der Realisierung seines fantastischen Wintergartens mit Palmen, Moschee, Himalayaansicht, Maharadschazelt oder wahlweise orientalischer Landschaft. Die Beleuchtung konnte sowohl Sonnenuntergang wie Vollmond realisieren. Wir zeigen Ihnen Originalfotos und Animationen davon.
König Ludwig II. Wintergarten und das ähnliche Staatskanzleidach Diese Dachkonstruktion der heutigen Staatskanzlei (links) ist dem Wintergarten König Ludwigs II. nachempfunden.

Durch das Ganze schlängelte sich ein künstlicher See, auf dem er alleine oder mit Gästen unter tropischen Pflanzen und Papageien Kahn fahren konnte .....

König Ludwig II. in seinem Wintergarten-Paradies

..... mit Blick auf den fernen Himalaya sowie Vollmond oder sogar einem Regenbogen, bei dem ihm eigens der berühmte Physiker Joseph von Fraunhofer eine Regenbogenmaschine konstruiert hatte.

König Ludwig II. in seinem Wintergarten-Paradies

Als Ludwig sich allerdings auch noch Gazellen oder einen lebenden Elefanten für seine Zauberwelt wünschte - die Statik des Gebäudes war ohnehin durch das Gewicht des Wassers überfordert und es tropfte ständig in die unteren Räume durch - beschleunigte das nur seine Entmündigung, die mit Ludwigs tragischem und bis heute ungeklärtem Tod endete. Was dann aus dem Wintergarten wurde, wo er hin verschwand und ob man ihn in München wiederaufbauen sollte oder könnte, das erfahren Sie bei dieser Führung.


Das Erzbischöfliche Palais wurde erbaut für die uneheliche Tochter des Erzbischofs von Köln

Wie wurde vor Jahrhunderten im Adelsviertel ein edles Palais so gekennzeichnet, damit jeder bis heute sehen kann, dass hier ein „natürlicher Abkömmling“ der Wittelsbacher residierte, sprich: ein vom bayerischen Kurfürsten unehelich gezeugter, illegitimer Nachwuchs? Der groß gewordene Sohn wurde dann übrigens mit seiner Cousine, der unehelichen Tochter des Kölner Erzbischofs verheiratet, welcher der Bruder des bayerischen Herrschers war ... Vor 200 Jahren wurde der Erzbischof von der Politik gezwungen, von Freising nach München in dieses sündige Wittelsbacher Palais umzuziehen. Und so muss auch der heutige Erzbischof und Kardinal unter nacktem griechischen Götterhimmel und zwischen freizügigen weiblichen Skulpturen amtieren und wohnen.

Bastard-Balken Wappen von-Holnstein


KO-Tropfen im Bier einer der größten Münchner Bierwirtschaften

In den 1980er Jahren wurde eines Abends eine alte Münchner Traditionswirtschaft von circa 80 Polizisten umstellt, gestürmt, dann für ein Jahr geschlossen und ein Teil des Personals wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht gestellt und verurteilt, weil sie systematisch und jahrelang nicht nur "Noagerl" (Bierreste im Krug) mit frischem Bier zusammengeschüttet und gepanscht hatten, sondern auch noch ausländische Gäste mit KO-Tropfen betäubt und ausgeraubt hatten, die irgendwie nach Geld aussahen und schlecht Deutsch sprachen.

REALE BIERWIRTSCHAFT München 1950er


"Stadt verkauft Luxuswohnungen an Reiche"
Stimmt nicht ganz, das wäre in diesem Fall durchaus eine Schlagzeile für ein Boulevardblatt wert gewesen. Denn irgendwie ist der Satz zutreffend. Als dem Münchner Stadtsäckel nach dem Jahr 2000 die Steuereinnahmen massiv einbrachen (dank rotgrüner Steuerreformen), machte die Stadt einen Deal mit einem Investor. Sie verkaufte ein altes, nicht mehr benötigtes Hochhaus der Stadtwerke an einen Investor. Der städtische Wunsch, ganz oben ein öffentliches Cafe mit Rundumblick zu schaffen, wurde nicht erfüllt; stattdessen wurde die oberste Etage als damals teuerste Eigentumswohnung Deutschlands an einen Milliardär verkauft.

Münchner Penthouse auf Industriedenkmal
Der Immobilieninvestor machte aus jeder Etage eine 400 qm große Luxuswohnung mit Blick auf Stadt und Berge. Ganz oben entstand ein 700-qm-Maisonette-Penthouse mit Bergblick, das etwa 14-20 Mio. Euro gekostet haben soll. Wir erzählen Ihnen, wer es gekauft hat und trotzdem dort kaum anwesend ist.

Mobile Kugelbunker

Im Zweiten Weltkrieg waren Luftangriffe die größte der Gefahren für die Münchner Zivilbevölkerung. Um auch bis zu drei oder vierr vereinzelten Menschen - wie z.B. an offenen Baustellen - schnellen Schutz bieten zu können an Orten, wo kein Luftschutzbunker zur Verfügung stand, wurde die Idee kleiner runder "Kugel-Bunker" entwickelt. In der Münchner Altstadt können Sie noch einen davon sehen - wir zeigen Ihnen diesen ( eher nur im Sommerhalbjahr, da die Kugel im Winter "eingepackt" wird, da der Zahn der Zeit an ihr nagt ).

Kugel-Bunker aus 2. Weltkrieg in München Kugelbunker



Ein Denkmal für den Kilometer

Der Großvater unseres Märchenkönigs Ludwig II. war Ludwig I., welcher der Moderne und Technologie gegenüber deutlich weniger aufgeschlossen war. Aber auch dieser letzte absolutistische Herrscher Bayerns ließ etwas Modernes bauen: ein Denkmal für den Kilometer. Und zwar genau 1000 Meter lang - logischerweise. Damit die konservativen Bayern, die an ihrer alten Meile fest hielten, wie die Engländer bis heute, ein Gefühl für den kürzeren Kilometer entwickeln konnten. Wir zeigen es Ihnen. Es nutzte aber nicht viel; die Bayern wollten bei der Meile bleiben. Erst 1873 wurde der Kilometer in Bayern eingeführt, dann ganz von oben als eine Verordnung der neuen Reichsregierung in Berlin ...



Es gab Dampf-Trambahnen in München

Sowohl um 1885 wie auch in der Zeit der Kriegszerstörungen um 1945 gab es dampfgetriebene Trambahnen.

Dampf-Trambahn um 1885 am Münchner Stiglmaierplatz

Während des 2. Weltkrieges wurden durch die Bombardierungen immer mehr Trambahnzüge zerstört, so dass man - um den Nahnverkehr noch aufrecht zu erhalten - Bretteraufbauten zimmerte oder Güterwaggons einsetzte.

Not-Trambahnzüge in München um 1945



Ein Atomkraftwerksgebäude - erbaut in der Münchner Innenstadt
Becken bzw. Halle für die Brennstäbe eines Atomreaktors in der Münchner Innenstadt - erbaut in den 1950er-Jahren

Unglaublich, aber wahr: Mitte der 1950er Jahre wurde in der Innenstadt der allererste Atomreaktor Deutschlands geplant und das Reaktorgebäude dafür mitten in der Innenstadt errichtet. Die Bilder oben zeigen den eigentlichen Raum für Reaktor und Brennstäbe nach der Fertigstellung (links) und heute (rechts).

Atomkraftwerksbau 1955 in Maxvorstadt München

Bereits während der Bauzeit überkamen dem federführenden Professor Heinz Maier-Leibnitz Bedenken, "dass dort irgendwann mal 'was passieren' könnte" - wie er einem kleinen Kreis von Journalisten anvertraute - und der Reaktor wurde flugs nach Garching auf die grüne Wiese verlegt, wo so das spätere "Atom-Ei" entstand.

Wir zeigen Ihnen hier noch (Bild oben links) die erst 2014 am Eingang abmontierte atomare Überschrift (jetzt nur noch winzig an der Eingangstüre). Das Gebäude ist aber mit seiner gelben Klinkerfassade äußerlich unverändert; denselben unübertrefflichen 1950er-Jahre-Stil dieser atomaren Klinkerfront bekam dann auch noch eine Schule im Gärtnerplatzviertel verpasst. Heute dient der Reaktorbau kulturellen Zwecken, so wird z.B. im vorgesehenen Herzen des Reaktors, dem Kühlwasserbecken der Brennstäbe, jetzt Musik gemacht - der nackte Betonraum sieht aber immer noch ziemlich bombastisch und furchterregend aus. Dank seiner dicken Mauern bietet der Bau einen guten Schallschutz für übende Musiker.
Im Bild unten hat jemand - ein AKW-Gegner? - die "GEFAR" angesprayt; Rechtschreibung ist halt nicht jedermanns Sache ...

Atomkraftwerk Bau 1955 in Maxvorstadt München


Ein Denkmal für's Tauben füttern

Verrückt: Für etwas, was heute verboten ist wie Tauben füttern, wurde früher sogar ein Denkmal errichtet. Wir zeigen Ihnen die Statue der ersten Frau, die in München von ihrem eigenen Geld jahrzehntelang Tauben fütterte. Therese S. hatte sich schon in ihrer Kindheit im Bayerischen Wald mit einer Schar von Katzen, Hunden und Vögeln umgeben. Nachdem sie jung verwitwet war, verkaufte sie den gemeinsamen Bauernhof und zog nach München.

1958 war für sie das Denkmal samt einem Trink-Brunnen für Tauben errichtet worden; der Brunnen steht heute unter Denkmalschutz, ist aber vom Besitzer mehrfach so abgeschirmt worden, dass keine Tauben mehr dorthin gelangen können (Das Denkmal ist leider im Winterhalbjahr frostsicher eingepackt). "Dank" diesem Tauben-Mutterl gab es in München einen Boom bei Drahtnetze-Herstellern, die seitdem viele prominente Gebäude gegen Tauben absichern dürfen.

Tauben-Brunnen München gut abgeschirmt von Tauben


Überlebensgroßer Buddha vor Kircheneingang

Wo protestierte vor einigen Jahren noch die katholische Stadtkirche heftigst gegen ein asiatisches Restaurant, das einen großen sitzenden Buddha vor dem Lokal und ganz nahe einer Münchner Hauptkirche platzieren wollte? Der große Buddha blieb aus. Die humorvoll-ironische Reaktion des asiatischen Lokals war ein, zwar kleinerer, aber nackter Buddha - von hinten ...


Hitler im Kirchenfenster?

Hitler als frommer und betender Mensch? Schwer vorstellbar, auch wenn er immer brav seine katholische Kirchensteuer bezahlt hat, da er es nie wagte, aus der katholischen Kirche auszutreten.

Trotzdem: Einige alte Münchner Nazis sollen immer noch gerne zur Frauenkirche pilgern, wo in einem farbigen Glasfenster ein frommer Ritter abgebildet ist, der rein zufällig die Züge Adolf Hitlers trägt und eine Rüstung trägt ähnlich derjenigen, mit der Hitler in einer bekannten Nazi-Ikonographie als Ritter abgebildet wurde. Kein Scherz - wir zeigen Ihnen, wo. Das Fenster ist relativ schwer zu finden.

Hitler-ähnliche Figur in Ritterrüstung in Kirchenfenster der Frauenkirche


Das Siegesdenkmal der alten US-Südstaaten steht in München

Wo steht gut sichtbar und zentral in München das Siegesdenkmal der US-Südstaaten, das diese im amerikanischen Bürgerkrieg der 1860er Jahre bei der königlichen Eisenerzgießerei in München bestellt und nie abgeholt haben, da bekanntlich die Nordstaaten unter Lincoln siegten?

Siegesdenkmal Südstaaten in München - Siegesgöttin Nike und römischer Krieger Übrigens: Auch die Vorlagen für drei der US-amerikanische Denkmäler für den ermordeten Präsidenten Abraham Lincoln, darunter das berühmteste im Washingtoner Lincoln Memorial sowie das am New Yorker Union Square, wurden in der Münchner Erzgießereistraße hinter'm Stiglmaierplatz gegossen ...


Münchens höchstes Vogelhäuschen

Wir zeigen Ihnen auch Münchens höchstes Vogelhäuschen. Am Kamin eines Industriedenkmals hausen Turmfalken. Also, die hatten sich zu alten Industriezeiten hier schon angesiedelt, weil es in luftiger Höhe halt wärmer ist an einem heißen Kamin. Heute raucht der Schlot zwar nicht mehr, aber dank Natur- und Vogelschutz dürfen die Falken dort in Münchens höchstem Vogelhäuschen dort weiter wohnen.

Münchens höchstes Vogelhäuschen ist an einem Industrieschornstein

Diese und weitere Beispiele bei unserer Stadtführung „Verrücktes München“.


Falls Sie nur wenige, aber doch mehrere Personen sind und gerne zu einem bestimmten Termin an dieser Führung teilnehmen möchten, so können wir Ihnen das zu Ihrem Wunschtermin anbieten für den Kleingruppen-Preis von 125 Euro (max. 5 Personen). Wenn Sie die Führung nicht exklusiv möchten, stellen wir diesen Termin öffentlich auf unserer Webseite und Ihre 125 Euro reduzieren sich für jede Person, die dazu kommt, um je 10 Euro. Tel. 0176-96 33 00 29

Hinweise zur Stadtführung Verrücktes München

Gruppenführung auf Anfrage

Möchten Sie teilnehmen? Diese Führung ist eine Gruppenführung für 1 bis 15 Teilnehmer bei individueller Terminvereinbarung!

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