Geheimgesellschaften

Öffentliche Termine

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Tag Datum Uhrzeit Führung Treffpunkt
Mi 18.12.24 14:00 Geheimgesellschaften Bitte 0176-96 33 00 29 ab 11 Uhr anmelden



Inhalt der Führung

Gibt es sie noch in München? Freimaurer JA, Illuminaten NEIN und die schwarzen Kapuzenmänner des bayerischen "Gu-Glux-Klan" - ebenfalls JA: Wo waren sie einst und wo sind sie heute noch in München zu finden?


Geheimgesellschaften Symbolbilder Illuminaten, Freimaurer oder der sogenannte "bayerische Ku-Klux-Klan" sind recht mysteriös erscheinende Vereine, hinter denen sich jedoch z.T. völlig unterschiedliche Zielsetzungen und Vereinigungen verbergen.

Vorab: Wenn Ihnen - wie vor einiger Zeit - ein Münchner Boulevardblatt per Schlagzeile versprochen hat, Sie könnten über eine Stadtführung "MÜNCHENS GEHEIMSTE ZIRKEL" kennenlernen, so glauben Sie das lieber nicht - da ging's wohl eher nur um Auflagensteigerung. Geheimste Zirkel können nicht mehr "geheimst" sein, wenn sie bereits in der Zeitung stehen und manche davon sogar mit Adresse im Telefonbuch ...

Geheimgesellschaften Symbole der und Bücher über Freimaurerei

Links im Bild ein Ausschnitt der Flügeltüren am Eingang zu Münchens größtem Freimaurertempel




Kennen Sie den bayerischen GuGluxClan ?

Bayerischer Ku-Klux-Klan Kukluxklan

Diese Herren in schwarzen Kutten und Masken werden Sie kaum irgendwo treffen. In früheren Jahrhunderten waren sie noch bei Trauerzügen für verstorbene bayerische Herrscher und andere "Großkopferte" zu sehen (Bild rechts oben), aber leider nicht mehr bei dem von Franz Josef Strauß. Heute sieht man sie nur noch in Fernsehstudios oder jährlich zum Todestag Ludwig II., dem 13. Juni am Starnberger See, wenn sie dazu demonstrieren, dass der Märchenkönig dort hinterrücks ertrunken oder erschossen worden sei und dass dies nach über 130 Jahren endlich mal aufgeklärt gehört. Dafür haben sie sogar ein paar ganz gute Argumente ...
König
Ludwig II. - Collage von Portaits im Alter von 17 bis 42 Jahren

Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, dann hätten wir da auch noch Führungen speziell zum Märchenkönig und zu seiner Cousine Sisi (so wird sie richtig geschrieben, die österreichische Kaiserin) und die finden Sie hier: König-Ludwig.II. und Sisi-Tour


Wir erzählen Ihnen bei dieser Tour, warum wir den Tod Ludwigs für einen ungeklärten Kriminalfall halten.

Leider tarnen sich diese ganz speziellen Königstreuen unter ihren schwarzen Kapuzen, sind erzkonservative Royalisten und streiten trotzdem mit den Wittelsbachern, denen sie Verschleierung des unterstellten Königsmordes vorwerfen. Sie möchten aber lieber weiter unter ihren schwarzen ku-klux-klan-mäßigen Kutten anonym bleiben und nähren damit Fragen wie: Sind sie nur Bestandteil der ganz besonderen bayerischen Folklore? Oder: Welche besonders konservativen bayerischen Politiker könnten ihrem Bund angehören ?!?

Der Vergleich mit dem US-amerikanischen Ku-Klux-Klan, der eine rassistisch-kriminelle Tradition der Menschenverbrennungen hat, erscheint oder ist vielleicht unfair - denn der echte Ku-Klux-Klan meuchelte gerne schwarze Menschen, der bayerische Gu-Glux-Clan dagegen ist einfach tief schwarz und erzkonservativ, scheint sich aber krimineller Aktivitäten zu enthalten.

Trotzdem waren die Vorfahren dieser bayerischen Kapuzenträger sehr wohl an Hinrichtungen beteiligt ..... Das sagen die Geschichtsbücher und das erzählen wir Ihnen bei dieser Führung. Während die Herkunft dieser Gruppierung bzw. Zunft zwischen einfachem Volk und niederem Adel des Mittelalters liegen dürfte, gibt es auch ganz hochadelige Vereinigungen ...

Zeichen eines alten Ordens königlicher Häupter

... mit einer überschaubaren Zahl aristokratischer und gekrönter Häupter aus verschiedenen Kontinenten. Zu so etwas zog es die Wittelsbacher hin, um ihrem Status an Hochadel Genüge zu tun. Ganz klar, da man Anspruch auf die Kaiserkrone erhob und das ab und zu auch schaffte. Auch solch einen Club gibt es heute noch.



Auf den Dächern eines alten Münchner Kaufhauses
haben Bauherr und Bauunternehmer (beide Freimaurer) die freimaurerische Symbolik
von Sonne, Mond und Stern(e) abbilden lassen.

Auf den Dächern eines alten Münchner Kaufhauses befinden sich alte Handelsschiffe - warum? Erst mal äußerlich betrachtet als Symbole des um 1900 herum boomenden Welthandels. Wenn man aber weiß, dass Bauherr und Bauunternehmer beide Freimaurer waren, so erkennt man auch die freimaurerische Dreiersymbolik von Sonne, Mond und Stern(e).


Aufbruch und Aufklärung

Ja, sie sind immer noch da und im Stadtbild nicht zu übersehen, wenn man sie zu sehen weiß und man die ihre Namen und Symbole kennt. Sie waren alle Freimaurer, manchmal auch Illuminaten, und haben als freiheitlich-republikanische und religiöse Freigeister insbesondere während der Zeit der Aufklärung im 18. und 19. Jhdt. einen entscheidenden Abschnitt der Geschichte Münchens und Bayerns geprägt. Ihre Denkmäler, Gedenktafeln oder Straßennamen sind in München an der Zahl dreistellig. Aber kein Hinweis mehr verweist auf ihre Zugehörigkeit zu diesen einstigen Geheimgesellschaften ( sind diese wirklich noch geheim? ), was gut 200 Jahre katholisch dominierte Geschichtsschreibung speziell in München entfernt haben. Trotz wiederholter Verbote in Bayern ab 1785 gibt es heute wieder 15 Freimaurerlogen in München. Aber was ist eigentlich aus den illuminati (originale lateinische Bezeichnung) geworden?


Karlheinz Böhm war Mitglied der Münchner Freimaurerloge ZUR KETTE

Der Schauspieler und Gründer von "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm ( † 2014 ), war 40 Jahre Mitglied einer Münchner Freimaurerloge (Foto Wikimedia und GNU-Lizenz von Manfred Werner).


Es ging in der Zeit vor und nach 1800 um die große gesellschaftliche Auseinandersetzung, ob Bayern sich in Richtung eines freiheitlich-republikanischen Geistes entwickelt oder ob es vormodern, sprich königlich-katholisch und erzkonservativ bleibt. Damals - im Jahrhundert nach dem 30jährigen Krieg, der auch ein europäischer Konfessions- und Religionskrieg war, entwickelten quer durch Europa aufgeklärte Menschen die Idee, eine entdogmatisierte Religionspraxis auszuüben, denen humanitäre Werte zu Grunde liegen, wie sie in allen Religionen zu finden sind. Der Ort dafür waren insbesondere Freiumaurertempel und wer daran teilnahm, wünschte aus guten Gründen, dass weder Herrscher noch Kirche davon erfahren.


Mozarts Wohnort in München

Auch das musikalische Genie Mozart trat dem Freimaurerbund bei. Gleich zwei Gedenktafeln erinnern an Mozarts Münchner Zeit und seinen Wohnort. Der junge Wolfgang Amadeus bemühte sich um eine Anstellung am bayerischen Hof als Musicus und wohnte auch ein Jahr in München. Zwar bekam er keine Anstellung, aber zwei Mal durfte eine Oper in München uraufführen. 1775 im Salvator-Theater (heute Literaturhaus) "La finta giardiniera" und für den Münchner Karneval 1781 bekam er den Auftrag, eine „große Oper“ zu schreiben. So komponierte Mozart in München die Oper "Idomeneo", die dann am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt wurde. In seiner hiesigen Zeit verkehrte er mit Münchnern Freimaurern; besonders regelmäßg mit dem Baron von Seinsheim in der Prannerstraße. Dessen Palais steht heute noch.


Gruppierungen wie Freimaurer oder Illuminaten bekamen damals vor circa 250 Jahren den Namen "Geheimgesellschaften" übergestülpt. Dies hatte meist damit zu tun, dass ihre Mitglieder zu ihrer eigenen "Deckung" wirklich geheim bleiben mussten, damit sie nicht bei der Obrigkeit in Ungnade fielen, ihre berufliche Stellung verloren oder gar im Gefängnis landeten.

Freimaurer-Tempel Münchenvor Freimaurerritual

Von links nach rechts: Der Mann mit der Perücke war Lehrer eines gewissen Adam Weishaupt, der den geheimnisumwitterten Illuminatenorden begründete. Der Mann mit der Schuhspitze auf seinem Denkmal schwankte in seinem Leben zwischen freigeistigem Freimaurer und frommen Katholiken. Der Silberkopf war der erste bayerische Superminister(präsident) und reformierte Bayern in Richtung seiner heutigen Form, von der Verfassung hin bis zu den Landesgrenzen. Das Monogramm ganz rechts ließ ein bekannter Bauunternehmer an einem weltbekannten Münchner Gebäude eingravieren, darüber (s)ein Freimaurerzeichen. Im selben Gebäude befand sich bis vor Kurzem noch ein Freimaurertempel. Was man von diesem heute noch sehen kann, zeigen wir Ihnen bei dieser Tour.

Freimaurer-Tempel München vor Freimaurerritual

Wie sieht es im Inneren eines Freimaurertempels aus? Zum Beispiel so wie in diesen Bildern hier, noch bevor ein Ritual eröffnet und die eigentliche Illumination beginnt. Dabei geht es um ein konfessions- und religionsungebundenes Ritual, dem sich gläubige Menschen aller Religionen anschließen können (ja - inzwischen auch Frauen in weiblichen oder gemischten Logen, die es auch in München gibt). Aber woher kommt diese Tradition und warum gibt es sie eigentlich noch? Und: Sind sie wirklich so abgeschottet - wie allgemein vermutet wird - oder ist es nur die katholischen Christen drohende Exkommunikation? Für deren Beibehaltung insbesondere der bayerische Papst in seiner früheren Funktion als Chef der vatikanischen Glaubenskongregation verantwortlich zeichnet: »Freimaurerei bleibt Sünde«, konstatierte damals Benedikt XVI. ...

Im Freimaurertempel wird auch Musik gemacht

In Freimaurertempeln wurde und wird nach wie vor auch Musik gemacht. Mozart - selber Freimaurer - hat z.B. in der "Zauberflöte" unter der Oberfläche einer heiteren Oper verdeckt aufklärerische Inhalte eingebaut.



Wo einst das historische - im Krieg zerstörte - Logenhaus der ältesten und größten Münchner Freimaurerloge stand, befindet sich auch heute noch in der Innenstadt das zentrale Münchner Logenhaus.

historisches Logenhaus u heutiges Eingangschild München

Wo finden wir in München noch geheimnisvolle Zeichen der Freimaurer und der Illuminaten? Warum bekämpft die Katholische Kirche z.T. bis heute die Freimaurer, die nach Verboten Ende des 18. Jhdts. und noch einmal während der Nazizeit heute wieder mit einem guten Dutzend Logen in München vertreten sind?



Geführt wird auch zu einem der bekanntesten Gebäude Münchens, wo sich der Architekt als Freimaurer an zentraler Stelle mit seinen persönlichen Zeichen verewigt hat. Im selben Gebäude befand sich bis vor wenigen Jahren dort noch eine Loge, die ebenfalls entsprechende Zeichen hinterlassen hat. Manchmal muss man nur einen Blick durch das offene Fenster werfen ... (Bild ganz rechts)

Freimaurer-Symbolbilder in weltbekanntem Bau

Wir zeigen Ihnen, in welcher Straße vor ihrer Berufung nach Rom zwei spätere Päpste der letzten 80 Jahre wohnten, die übrigens beide sehr maßgeblich eine Aussöhnung der Katholischen Kirche mit der freireligiös denkenden Freimaurerei verhindert haben. Würde Freimaurern nicht die Exkommunikation aus der Katholischen Kirche drohen, wäre der Hauptgrund für das traditionelle "Deckungsgebot" (seine Zugehörigkeit zum Freimaurerbund geheim halten) schon um 1980 weggefallen, womit seit bald 300 Jahren der Vatikan katholische Freimaurer bedrohte.


Freimaurertempel in einer anderen bayerischen Großstadt

Verschiedene Freimaurertempel in anderen bayerischen Großstädten

Freimaurer-Gebäude in einer anderen bayerischen Großstadt

Freimaurertempel in einer anderen bayerischen Großstadt




Die Illuminaten

München war in den Jahren vor der Französischen Revolution das Zentrum des geheimnisumwitterten Bundes der illuminati, die eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebten, genauer, frei von absolutistisch regierenden Fürsten, wie es auch die Wittelsbacher bis Ludwig I. waren. Adam Weishaupt, ihr Gründer erklärte: "Fürsten und Nationen werden ohne Gewaltthätigkeit von der Erde verschwinden … und die Welt der Aufenthalt vernünftiger Menschen werden." Was 1780 eine Utopie war, könnte es sich heute erfüllen - oder sind wir davon immer noch so weit entfernt wie vor gut 200 Jahren ?

Illuminaten bombardieren München mit Flugblättern - kathol. Propaganda-Flugblatt

Was hier aus dieser drachenförmigen Kanone flattert, ist kein Geld, denn Papiergeld von "Zettelbanken" waren im 18. Jahrhundert beim einfachen bayerischen Volk eher verpönt. Nein, auf diesem (erz)katholischen Propaganda-Flugblatt beschießen illuminaten-Teufel mit ihrer Kanone die arme Stadt München mit gefährlichen Flugblättern, sprich aufklärerischem Gedankengut. Unzensierte Druckerzeugnisse galten katholischen Kreisen damals noch als mindestens ebenso gefährlich wie echte Kanonen ... Quelle: Stadtmuseum München


Prominente und viele oft noch heute bekannte Persönlichkeiten schlossen sich den Illuminaten an (Freiherr von Knigge, Maximilian Graf Montgelas), sogar aus der Katholischen Kirche (12% der Illuminaten waren katholische Kleriker), so attraktiv waren die Ideen der Aufklärung (wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" oder Toleranz und Humanität). Im Bündnis mit den Freimaurern konnten sie ausgerechnet im erzkatholischen München viele aufklärerische Impulse setzen. Viele Denkmäler, Palais und etwa 100 Straßennamen Münchens weisen heute noch auf ihre berühmtesten Namen hin. Die heutige, stark katholisch geprägte Stadtgeschichte unterschlägt bei all diesen Persönlichkeiten zumeist den freimaurerischen bzw. illuminatischen Anteil ihres Wirkens.

Illuminaten in München

Eines der ursprünglichen Motive für die Einrichtung von Freimaurertempeln und ihrer Rituale war, eine konfessionsneutrale und kirchenunabhängige Form der Religionsausübung zu bieten, egal ob katholisch, protestantisch oder jüdisch. Diese religiöse Toleranz wurde später erweitert auf alle Religionen, so dass sich heute auch der Buddhist im Freimaurerritual finden kann. In der Sprache der Freimaurer geht es darum, im Ritual das innere Licht zu sehen oder zu erkennen. Wobei darunter beides verstanden werden kann, sowohl spirituelle Erleuchtung wie auch "enlightment" im Sinne der Aufklärung, der Erkenntnis des Schönen, Wahren und Guten sowie des vernunftgeleiteten Handelns.



Übrigens: Das vielleicht aktuellste wissenschaftliche Buch zur Herkunft und zum Wirken der Freimaurer veröffentlichte 2020 der Historiker und Mafiaexperte des University College London, John Dickie, unter “The Craft: How the Freemasons Made the Modern World”. Darin deckt er das fundamentale Paradox auf, wie ausgerechnet ein geheimer und exklusiver Männerbund entscheidend zur Verbreitung der westlichen Werte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität beigetragen hat. Und München war nicht unwichtig dabei: John Dickie schreibt nacheinander über die Freimaurerei in Lissabon, Edinburgh, London, Rom und München ...

Deutsche Ausgabe: "Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt"

Haben Sie Interesse an dieser Führung?

Dieses spezielle Thema findet nur begrenztes Interesse. Diese Führung findet darum nur auf Nachfrage für Gruppen statt (Kleingruppen siehe unten) und ist eine Einführung in einige der einst und heute noch existierenden Vereinigungen Münchens, die zu Recht oder Unrecht mit dem Begriff Geheimgesellschaften belegt worden sind und die z.T. bis an den Rand des 20. Jahrhunderts eine Rolle in der Geschichte Münchens gespielt haben.

Falls Sie nur wenige, aber doch mehrere Personen sind und gerne zu einem bestimmten Termin an dieser Führung teilnehmen möchten, so können wir Ihnen das zu Ihrem Wunschtermin anbieten für den Kleingruppen-Preis von 145 Euro Mo+Di, 155€ Do+Fr + 165€ Sa+So (max. 6 Personen, ) plus 2€ pro Person für Eintritte. Wenn Sie die Führung nicht exklusiv möchten, stellen wir diesen Termin als öffentlich auf unserer Webseite und der obige Preis reduziert sich für jede Person, die dazu kommt, um je 10 Euro.

Tel. 0176 - 96 33 00 29

Hinweise zur Stadtführung Geheimgesellschaften

Gruppenführung auf Anfrage

Möchten Sie teilnehmen? Diese Führung ist eine Gruppenführung für 1 bis 15 Teilnehmer bei individueller Terminvereinbarung!

Einzeltermine


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