Finanzkriminelle Stadtführung
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Wir suchen dabei Orte in München auf, wo es wundersame Geldvermehrungen und Schuldenblasen gab oder wo mit besonderer Raffinesse Menschen oder Banken um ziemlich viel Geld gebracht wurden.
Wir wollen dabei Fragen nachgehen wie:
Wer hat eigentlich das Geld in Form von Münzen erfunden?
Wer hat eigentlich Geld in Form von Geldscheinen erfunden?
Wie kam die Kreditgeldschöpfung in die Welt?
Warum sind griechische Staatsschulden eine Erfindung bayerisch-griechischer Finanzminister?
Mit welch abenteuerlicher Finanzierung wurden Arbeitsbeschaffungsprogramme, massive Aufrüstung und Staatsverschuldung des Dritten Reiches ermöglicht?
Die Führung führt u.a. zu einer sehr diskreten Privatbank, die keine Schalter oder Öffnungszeiten kennt,
da sie nach eigener Aussage ausschließlich das Vermögen der 10.000 reichsten Deutschen verwalten möchte.
Wie hoch ist die Mindestanlagesumme? Wie viele Millionen müssten Sie mitbringen - plus eine "sehr reiche" Empfehlung oder Referenz,
um auch nur einen Termin dort zu bekommen?
Nachtrag: Leider ist diese Privatbank inzwischen untergegangen. Verwickelt in die Finanzkrise von 2008
verlor sie ihre Selbständigkeit, fiel in die Hände einer Großbank, die selber regelmäßig
Verluste produziert und wurde dann von dieser abgewickelt.
Pleite-Baulöwe Schneider: Millionenkredite für nicht vorhandene Flächen und Etagen erschwindelt
Für die Sanierung einer der schönsten Münchner Historismusfassaden bekam der Frankfurter Baulöwe Jürgen Schneider in den 90er Jahren zig Millionenkredite für Luft oder genauer gesagt für gar nicht vorhandene Stockwerke.
Auch der kreditgewährenden Deutschen Bank am Münchner Promenadeplatz - praktisch in Sichtlinie zur beliehenen Immobilie ! - fiel nicht auf, dass auf dem Bauschild ehrlicherweise zwei Stockwerke und damit einige Tausend Quadratmeter fehlten - in Widerspruch zu den Kreditunterlagen.
Der ehemalige deutscher Immobilienunternehmer Jürgen Schneider machte
mit einer aufsehenerregenden Milliardenpleite im Jahr 1994 Konkurs, gerade
als er eine der letzten und schönsten Historismus-Ruinen Münchens
wiederaufbauen wollte. Insbesondere von der Deutschen Bank hatte er sich
durch gefälschte Unterlagen Milliardenkredite verschafft.
Schneider machte sich vor allem durch die aufwendige Sanierung
historischer Immobilien in Frankfurt am Main, München, Leipzig
und Berlin einen Namen. 1995 wurde der in Florida untergetauchte Schneider verhaftet
und wegen Betrugs, Kreditbetrugs und Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe
von über sechs Jahren verurteilt.
Die relativ milde Strafe begründete Richter Gehrke ausdrücklich mit der
an Vorsatz grenzenden Fahrlässigkeit der Banken: "Viele haben nicht zu unrecht
die Frage gestellt, ob die Banken nicht mit auf die Anklagebank gehört hätten."
Griechische Staatsschulden: eine Erfindung bayerischer Finanzminister in den ersten griechischen Regierungen des 19. Jahrhunderts
Die griechische Flagge (rechts im Bild) kennt jeder. Aber warum sieht sie
zufällig so christlich und weißblau ( = bayerisch ) aus?
Beim griechischen Staatswappen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (links im Bild)
wird das noch unübersehbarer. Es sieht viel eher bayerisch als griechisch aus,
da das moderne Griechenland in seinen ersten 30 Jahren tatsächlich einen
bayerischen Wittelsbacher-König hatte.
Und darum begann die unendliche Geschichte der griechischen Staatsschulden
bereits 1833 mit einem bayerischen König( Όθων bzw. Otto von Griechenland )
und einem bayerischen Finanz- und Premierminister Griechenlands
( Joseph Graf Armansperg ).
Zwei ehemalige bayerische Finanzminister, die Geld und Schuldenzahlungen von Griechenland einforderten: In den 1830ern Graf Armansperg und 2015 Markus Söder. Armansperg schaffte es sogar, die bayerischen Staatsfinanzen schuldenfrei zu machen, was Söder nur anstrebt. Der oft als »Sparmansperg« beschimpfte Graf wurde dann 1835 nach Athen geschickt um als Premierminister die griechischen Staatsfinanzen zu sanieren, woran er aber - wie ziemlich alle anderen auch - scheiterte (Söder-Foto: User-Freud Wikimedia-Lizenz CC BY-SA 3.0).
Denn die mitgebrachten 19 bayerischen Finanzbeamten stellten
gleich mal einen Schulden-Paket in den ersten griechischen Staatshaushalt ein,
u.a. zu zahlen an Bayerns König Ludwig I. (Vater des blutjungen griechischen Königs Otto),
sowie an das britische Empire, an die Rothschilds u.a. Warum?
Als Dank für die Eroberung bzw. Befreiung
Griechenlands von den Türken wollten die edlen Befreier Geld sehen. Das waren
die Briten, die Rothschilds, die Franzosen, die Russen sowie Bayerns
König Ludwig I.; schließlich kosten Kriege Geld und Sieger lassen gerne
andere dafür bezahlen.
So einfach bekamen aber auch schon damals die Gläubiger
dieser Griechenland auferlegten Schulden ihr Geld nicht (zurück-?)gezahlt, obwohl
das halbe 19. Jahrhundert lang Kreditraten aus Athen überwiesen wurden.
Schlimmer noch: Zwischendrin musste Bayerns König Ludwig I. sogar mal mit einem Notkredt
von einer Million Gulden Athen vor dem Staatsbankrott retten. Trotzdem bekam er
seine Forderung von 1.933.333 Gulden und 20 Kreuzern nie ganz zurückbezahlt.
Nach dem Tode Ludwigs I. gaben die Griechen ihren Wittelsbacher König an die Bayern zurück
(und wählten sich als neuen König ein Nordlicht vom dänischen Königshaus).
Darum liegt der erste König des modernen Griechenland nicht in einem Sarkophag in Athen,
sondern unter einer Münchner Kirche bestattet (Foto: Wikimedia-gemeinfrei by Kostisl).
Seitdem sind viele Griechen sauer auf Bayern & Deutschland, ebenso wie viele Bayern sauer auf Griechenland sind. Einem ehemaligen bayerischer Finanzminister verdanken wir es, dass Deutsche und Griechen auch noch im 21. Jahrhundert dieses bald 200 Jahre alte (Vor)Urteil pflegen. Markus Söder lässt recht herzlich grüßen.
Das erste Schnellballsystem der Bankgeschichte, das Münchner Bürger um den
heutigen Wert von 200 Mio. Euro brachte – mit anschließender Selbstmordwelle
Wo wurde das erste Geld in München hergestellt?
Wo werden in München Euromünzen geprägt und wer druckt
heute die Euroscheine in München?
Wussten Sie, daß auch mit der Münzprägung - bis herunter zu den Centstücken - der bayerische Staat heute noch Geld verdient? Natürlich wurde dort auch mal sehr spektakulär eingebrochen, um einen Sack voller Goldmark zu erbeuten. Als es noch keine Fingerabdrücke gab, konnte der Täter recht schnell an Hand seines Hosenabdrucks identifiziert werden.
Wir erzählen Ihnen bei dieser Führung auch einiges über die Geschichte unseres Geldes, warum unser Geldsystem so und - leider - nicht anders ist.
Von dieser "roten Bank" - nicht in München gelegen - soll der Ausdruck "in Rot gehen" kommen.
Zum Tresor einer gelddruckenden Privatbank
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank“, ließ Bertolt Brecht einen seiner Protagonisten in der „Dreigroschenoper“ sagen. Hinzuzufügen wäre noch: eine Bank, die Geld drucken darf! Und eine solche gab es in München, eine private Bank, die selber Banknoten drucken durfte - bis 1935 produzierte sie sogar bayerische Reichsmarkscheine, z.B. mit der Bavaria darauf (siehe Bild). Leider war dieses edle Treppenhaus in den Jahren 2019 bis 2023 nicht zugänglich, um den Bau eines 5-Sterne-plus-Luxushotels zu ermöglichen. Nach dessen Fertigstellung führen wir Sie gerne wieder dorthin.
Diese ehemalige Bank hat eine tolle Architektur hinterlassen,
hier der Zugang zum Tresor.
Von wegen Tresor: Keine hundert Meter davon entfernt sind aus
Schließfach-Tresoren vor kurzem 4,6 Millionen Euro verschwunden.
Keiner kann es sich bis heute richtig erklären. die in Verdacht
geratenen Bankmitarbeiter wurden rehabilitiert.
4,6 Millionen einer reichen Russin oder Ukrainerin aus Schließfach verschwunden
Aus bislang viel zu wenig bekannten Gründen gibt es auf der Welt anscheinend zu viel Geld, das nicht weiß, wo es hin soll oder Anlagemöglichkeiten findet. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass im Münchner Bankenviertel am Promenadeplatz sieben Geldtransporter einer reichen Russin / Ukrainerin bei einer deutschen Großbank anrollen, um insgesamt 32 Millionen in Noten zu 200 und 500 Euro einzulagern. Sicherlich hat das überhaupt nichts damit zu tun, dass sich Deutschland zu einem prächtigen Geldwäscheparadies entwickelt haben soll. Spannend ist jetzt aber, dass der armen reichen Russin / Ukrainerin jetzt 4,6 Millionen davon fehlen. Eines der insgesamt sieben Schließfächer ist dann Anfang 2018 ohne äußerlich sichtbaren Schaden geplündert worden; die tz berichtete erstmals Mai 2019 darüber. Eine ganze Gruppe von Beschuldigten wurde ermittelt, stand vor Gericht - und wurde freigesprochen.
Und hier noch ein Tipp: Falls Sie eine wirklich krisenfeste Bank suchen, wir haben in München eine gefunden - hier ist sie samt Bonitätsausweis:
Sie steht im Hofgarten an der Ostseite hinten (auf dem Weg zur Staatskanzlei und ein bisserl zur Residenz hin).
Mehr solche oft schlitzohrigen Geschichten aus der Finanzgeschichte
Münchens erzählen wir Ihnen bei dieser Stadtführung.
Diese Führung findet normalerweise nur auf Anfrage statt - außer wenn wieder mal eine Finanzkrise dran sein sollte.
Falls Sie nur wenige, aber doch mehrere Personen sind und gerne
zu einem bestimmten Termin an dieser Führung teilnehmen möchten,
so können wir Ihnen das zu Ihrem Wunschtermin anbieten für den
Kleingruppen-Preis von 125 Euro (max. 5 Personen). Wenn Sie die
Führung nicht exklusiv möchten, stellen wir diesen Termin öffentlich
auf unserer Webseite und Ihre 125 Euro reduzieren sich für jede Person,
die dazu kommt, um je 10 Euro.
Hinweise zur Stadtführung Finanzkriminelle Stadtführung
Gruppenführung auf Anfrage
Möchten Sie teilnehmen? Diese Führung ist eine Gruppenführung für 1 bis 15 Teilnehmer bei individueller Terminvereinbarung!
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